Räume wohnlich gestalten Die 7 häufigsten Fehler bei der Wohnungseinrichtung – und wie du sie vermeidest
Ich finde, bei der Wohnungseinrichtung gilt: Erlaubt ist, was gefällt.
Und trotzdem kann beim Einrichten der eigenen Wohnräume so manches schiefgehen. Bei der Einrichtung und Dekoration von Räumen gibt es nämlich Regeln, die ganz grundsätzlich gelten und dabei helfen, ein Zuhause wohnlich einzurichten – unabhängig von Modefarben oder Trends.
Die groben Schnitzer sind selten irgendwelche Accessoires, die dein Freundeskreis hässlich findet. Oder einzelne Möbelstücke, die vermeintlich nicht zusammenpassen. Es geht eher um die grundsätzlichen Dinge, die einladende Räume ausmachen.
Denn – und das kennst du ganz sicher auch – manchmal besucht man Freunde das erste Mal zuhause und denkt:
Gar nicht mein Stil hier, aber insgesamt unglaublich gemütlich und schön. Wie haben die das bloß gemacht? Diese Analyse möchte ich dir gern abnehmen.
Deshalb kommen hier die 7 häufigsten Fehler, die du bei der Wohnungseinrichtung machen kannst.
Wie du sie vermeiden kannst, verrate ich dir natürlich auch.
1. Du hast vor der Wohnungseinrichtung keine Bedarfsanalyse gemacht
Wenn ich mit meinen Kunden herausarbeiten möchte, welche Bedürfnisse der zu planende Raum denn überhaupt erfüllen soll, stehen die meisten erstmal auf dem Schlauch.
Dabei ist das eine ganz zentrale Frage bei der Inneneinrichtung.
Eine Antwort wie „Im Wohnzimmer will ich wohnen und im Schlafzimmer will ich schlafen.“ ist dabei natürlich wenig hilfreich.
Unter „schlafen“ können wir uns wahrscheinlich alle noch etwas vorstellen, was nah an der Lebensrealität des Kunden ist. Aber was genau ist denn bitteschön „wohnen“?
Das aller-aller-erste, und ich kann es gar nicht häufig genug sagen, was du bei der Einrichtung deiner Räume machen solltest, ist deshalb eine ausführliche Bedarfsanalyse.
Wenn du häufig allein oder zu zweit bist, benötigst du keinen Esstisch für acht Personen, der dir wichtige Fläche raubt. Wenn du viel Besuch hast, ist ein einzelnes Sofa für drei Personen im Wohnzimmer sicher nicht das geeignete Sitzmöbel. Denn dort würden deine Gäste wie die Hühner auf der Stange hocken. Und das ist wenig kommunikativ.
Überlege im Vorfeld also genau, wofür du den zu planenden Raum nutzen möchtest.
2. Du hast dich im Einrichtungshaus beim Kauf von Möbeln und passenden Textilien verschätzt
Tja, da stehst du nun im Möbelhaus, weil du dein Wohnzimmer neu einrichten willst.
Und du siehst:
Riesige Sitzlandschaften – derzeit vorzugsweise in Grau. Wohnwände. TV-Bänke. Und Esstische, die nicht selten das Format eines Doppelbetts haben. Blöd, wenn dein Wohnzimmer gerade mal 20 Quadratmeter misst.
Jetzt Pi mal Daumen zu überlegen, ob das Sofa locker an die Wand gegenüber vom Fenster passt und auch für den Esstisch noch genügend Platz in der dafür vorgesehenen Nische bleibt, ist keine gute Idee.
Deshalb lautet mein Rat:
Bevor du in Richtung Einrichtungshaus aufbrichst, greife bitte unbedingt zum Zollstock und lege einen maßstabsgetreuen Grundriss des Raumes an, den du einrichten möchtest. Zeichne nicht nur die Wände ein, sondern auch Fenster, Türen, Heizkörper etc.
Nur so kannst du auf Nummer sicher gehen, dass die Möbel nicht zu klein sind und dein Wohnzimmer anschließend aussieht wie eine Puppenstube. Oder – fast noch schlimmer – die Neuanschaffungen völlig überdimensioniert sind. Dann kannst du am Tisch zwar sitzen, aber leider nicht wieder aufstehen, weil sich der Stuhl nicht weit genug zurückschieben lässt…
3. Du hast alle Möbel nebeneinander an den Wänden deiner Wohnung aufgereiht
Gerade großzügig bemessene Räume wirken ziemlich langweilig und unstrukturiert, wenn du alle Möbel artig nebeneinander an den Wänden aufreihst. In der Mitte bleibt dann zwangsläufig ein großer Freiraum, der seltsam leer aussieht und komplett ungenutzt bleibt.
Schade um die Fläche, die ja trotzdem Geld kostet, beheizt und gepflegt werden muss.
Die Alternative ist jetzt natürlich nicht, das Sofa mitten in den Raum zu stellen. Wenn du mich schon ein bisschen kennst, weißt du, dass ich Wert darauf lege, Sitzplätze so zu gestalten, dass du dort möglichst geschützt und geborgen entspannen kannst.
Du kannst aber ein Regal, ein Sideboard oder einen Konsoltisch als Raumteiler nutzen, um dein Zimmer in unterschiedliche Bereiche zu gliedern. Und auch den Schreibtisch darfst du einfach mal um 90 Grad drehen, damit du nicht immer nur die Wand anschaust, wenn du daran sitzt.
Manchmal kann es auch ein guter Trick sein, ein Möbel leicht schräg zu stellen – das lockert den Raum auf. Er wirkt dynamischer.
4. Du hast Angst vor Farben in der Wohnung – außer beim Kleiderschrank
Viele meiner Kunden sagen: „Wir haben erstmal alles in Weiß gestrichen, weil wir dachten, da macht man nichts falsch.“ Hm, aber nur weil etwas nicht falsch ist, ist es noch lange nicht wohnlich, oder?
Warum haben bloß so viele Menschen Angst vor Farbe?
Wirf spaßeshalber bitte mal einen Blick in deinen Kleiderschrank. Hängen da auch nur Teile in Schwarz, Weiß, Grau und Beige?
Na, also.
Farbig heißt ja nicht zwangsläufig knallbunt. Es gibt so schöne dezente und leicht vergraute Farbtöne, die die Raumatmosphäre spürbar verbessern. Weil sie den Wänden schmeicheln. Weil sie für Wärme und Geborgenheit sorgen. Weil sie sich eben nicht in den Vordergrund drängen, sondern eine schöne Bühne für dein Mobiliar sind.
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5. Du hast bei der Wohnungseinrichtung eine durchdachte Lichtplanung vergessen
Das Schlimmste, was du in Sachen Beleuchtung machen kannst, ist, eine einsame, aber große Deckenleuchte aufzuhängen, die deinen Raum komplett und bis in jeden Winkel ausleuchtet.
Du wirst dich fühlen wie bei Flutlicht im Stadion – versprochen.
Da kannst du in Sachen Wandgestaltung, Möbelauswahl und Textilien übrigens noch so viel richtig gemacht haben…
Dass du eine Deckenleuchte zur Orientierung im Raum oder beim Saubermachen benötigst, ist völlig klar. Für eine schöne Atmosphäre sorgen aber Steh-, Wand- und Tischleuchten.
Verteile also lieber mehrere kleinere Lichtquellen im Zimmer, die ein indirektes oder gedämpftes Licht spenden. So bekommt der Raum Tiefe und lässt sich wunderbar in unterschiedliche Bereiche gliedern.
Das sorgt dann außerdem für ein lebendiges Spiel aus Licht und Schatten.
6. Du hast nicht an ausreichend Sicht- und Sonnenschutz für deine Wohnräume gedacht
Nackte Fenster sind selten ein Fest für's Auge. Scheint tagsüber ordentlich die Sonne rein, heizt sich der Raum enorm auf. Dafür blickst du abends auf große schwarze Vierecke. Abgesehen davon sitzt du in deinem Zuhause förmlich auf dem Präsentierteller und deine Nachbarn bekommen einfach alles von dir mit.
Viel schöner: Gib deinen Fenstern ein Kleid!
Das können Gardinen, Vorhänge, Rollos, Jalousien oder Plissees sein – Hauptsache du sperrst damit im Sommer die pralle Sonne aus und schützt abends und im Winter deine Privatsphäre. Wenn deine Fensterverkleidung dann noch farblich und stilistisch zu deiner Einrichtung passt, hast du alles richtig gemacht!
Wenn du nicht gerade eine Ausbildung zum Dekorateur gemacht hast, gehst du am besten zu einem guten Raumausstatter und lässt dir die schönen Kleidchen auf Maß anfertigen und auch montieren.
Denn nichts ist ärgerlicher als Vorhänge, die fünf Zentimeter zu kurz geraten sind und aussehen wie eine Hochwasserhose…
7. Du hast im Zuge der Einrichtung zu viel Deko in den Wohnräumen verteilt
Lerne, auch mal nein zu sagen.
Zur achten Vase, die auf deinem Sideboard eigentlich gar keinen Platz mehr hat. Zum Kissen in der gerade so angesagten Trendfarbe, das immer nur im Weg liegen wird, wenn du dich auf's Sofa setzen willst. Und zum hundertsten Stehrumchen, das du beim Saubermachen wegräumen und anschließend wieder kunstvoll aufstellen musst.
Bitte glaub mir: Weniger ist mehr.
Gerade bei der Dekoration von Wohnräumen ist es ein schmaler Grat zwischen wirkungsvoll und überladen. Reduziere deine Deko-Schätzchen deshalb auf wenige Lieblingsstücke. Die jedoch sollten dir maximal am Herzen liegen.
Und: Entsorge alles, was dir nicht wirklich etwas bedeutet!
Nur weil dir jemand mal etwas geschenkt hat, was dir überhaupt nicht gefällt, ist dies noch lange kein Grund, deine Wohnung damit zu verschandeln. Im schlimmsten Fall kommen noch weitere Hässlichkeiten hinzu, denn das scheint dir ja zu gefallen. Sonst hättest du es nicht so dekorativ platziert…
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