Farbgestaltung Die 5 größten Fehler bei der Raumgestaltung mit Farbe – und wie du sie vermeidest
Bei der Raumgestaltung mit Farbe ist Fingerspitzengefühl gefragt – und eine richtig gute Vorbereitung!
Denn Farben kommt in der Raumgestaltung eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie nehmen oft die größten Flächen im Raum ein. Und sind in ihrer Wirkung von vielen Faktoren abhängig: Von den anderen Farben im Raum. Vom Lichteinfall. Und nicht zuletzt von deinem persönlichen Geschmack.
Freitagabend um halb acht nochmal schnell zum Baumarkt zu fahren und dort eine neue Wandfarbe fürs Schlafzimmer auszusuchen, ist keine gute Idee. Erst recht nicht, wenn du dann gleich das 12 Liter-Gebinde kaufst, um am Wochenende voller Elan den ganzen Raum zu streichen. Denn die Gefahr ist groß, dass du das Procedere eine Woche später fluchend wiederholst, weil der Farbton leider überhaupt nicht deinen Erwartungen entspricht.
Damit dir das nicht (oder nicht nochmal…) passiert, kommen hier die 5 häufigsten Fehler, die du bei der Raumgestaltung mit Farbe machen kannst.
Wie du sie vermeidest, erzähle ich dir natürlich auch.
1. Du hast im Vorfeld nicht darüber nachgedacht, welche Stimmung du mit der Farbe im Raum erzeugen möchtest
Farben beeinflussen die Atmosphäre von Räumen und damit auch unsere Stimmung, während wir uns in ihnen aufhalten. Dazu möchte ich dir ein interessantes Beispiel erzählen, von dem ich kürzlich gelesen habe:
Nach einem Pferderennen hat man die Tiere in unterschiedlich farbige Ställe geführt – die Wände waren entweder komplett in Rot oder ganz in Blau gestrichen. Die Pferde in den roten Boxen kamen kaum zur Ruhe. Außerdem war ihr Fell voller Fliegen. Wie es bei den Pferden in den blauen Boxen aussah? Sie beruhigten sich viel schneller und hatten das Problem mit den Fliegen nicht.
Und das, obwohl Pferde Farben nicht in der gleichen Ausprägung wie wir Menschen wahrnehmen können…
Warum dir das Wissen über dieses Experiment für die Farbgestaltung deiner Wohnräume nützt?
Mach dir im Vorfeld Gedanken darüber, welche Stimmung der Raum vermitteln soll.
Soll er Ruhe ausstrahlen, damit du dort entspannen kannst? Dann sind kühle Blau- und Grüntöne eine gute Wahl. Diese Farben sind in der Regel gut für Schlafräume geeignet. Soll der Raum hingegen anregend wirken, Lachen und Gespräche unterstützen, passen warme Rot- oder Gelbnuancen besser.
2. Du hast die Farbe nicht auf den Bodenbelag abgestimmt, der bereits im Raum vorhanden ist
Wände, Decke und Boden sind die größten und somit auch dominantesten Flächen im Raum. Da ist es natürlich fatal und fällt vor allem sofort ins Auge, wenn sie nicht zueinander passen. Ha, denkst du jetzt vielleicht: Ich habe die Wände weiß gestrichen. Da ist das ja egal.
Nein, ist es leider nicht.
Denn Weiß ist nicht gleich Weiß.
Auf der sicheren Seite bist du, wenn die gefühlte Temperatur der Farbtöne aufeinander abgestimmt ist. Wie ich oben schon beschrieben habe, unterscheiden wir kalte und warme Farben. Alle Töne, die einen hohen Blauanteil haben, empfinden wir als kühl und zurückhaltend. Dazu zählen zum Beispiel Blau, Blauviolett und Blaugrün. Farben hingegen, die zur roten oder gelben Farbfamilie gehören, nehmen wir als warm und behaglich wahr.
Für die farbige Wandgestaltung bedeutet das:
- Ein warmer honigfarbener Holzfußboden harmoniert besser mit einer warmen Wandfarbe.
- Einen kühlen grauen Betonboden begleitest du lieber mit einer Wandfarbe aus dem kälteren Spektrum.
Und was ist nun mit den weißen Wänden?
Da gilt im Prinzip das Gleiche:
- Ist der Boden buchefarben und leicht orange? Dann gibst du dem Weiß zum Beispiel einen Klecks Ocker hinzu, damit es wärmer wirkt.
- Handelt es sich hingegen um einen Boden in Grau oder Anthrazit, mischst du ein bisschen Schwarz in die weiße Farbe, damit sie leicht gräulich und etwas kühler erscheint.
3. Du hast bei der Raumgestaltung die Farben der Möbel und Wohntextilien außer Acht gelassen
Um es noch ein bisschen komplizierter zu machen: Natürlich darfst du auch die Farben deiner Möbel und Textilien nicht vergessen. Dass ein weißer Schrank vor einer weißen Wand im wahrsten Sinne des Wortes ziemlich eintönig wirkt, ist sicher kein Geheimnis.
Es ist also schlau, die neue Wandfarbe auch auf vorhandene Einrichtungsgegenstände abzustimmen.
Wie du das am besten machst?
Schnapp dir einen Rest Tapete (mindestens 50 x 50 cm) und streiche deinen Wunschfarbton darauf. Mit diesem Muster gehst du anschließend in aller Ruhe durch den Raum und betrachtest es im Zusammenspiel mit deinen Möbeln, deinen Kissen, deinen Vorhängen und so weiter.
Dann entscheidest du, ob die Farben gut zueinander passen.
Und dabei vertraue bitte einfach deinem Gefühl! Denn niemand außer dir hat die Hoheit darüber, ob man Blau und Grün kombinieren darf oder ob Orange und Pink ein schöner Farbklang für dein Zuhause sind…
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4. Du hast dir keine Gedanken über die Lichtverhältnisse gemacht, bevor du die Farben für die Raumgestaltung ausgewählt hast
Ob im Baumarkt, beim Fachhändler für Farben und Lacke oder im Showroom angesagter Farbenhersteller – in allen diesen Räumlichkeiten herrschen völlig andere Lichtverhältnisse als bei dir zuhause. Deshalb ist es auch so gefährlich, sich auf den dortigen Farbeindruck zu verlassen.
Kunstlicht lässt die meisten Farben gelblicher und wärmer erscheinen: Darum entpuppt sich das Olivgrün, das dir im Geschäft so gut gefiel, in deinem Wohnzimmer plötzlich als langweiliger Braunton. Und das Grau, das so neutral und zeitlos erschien, wirkt in deinen eigenen Räumen auf einmal kühl und blaustichig.
Das einfachste Mittel, um dem entgegenzuwirken?
Habe ich dir in Punkt 3 auf dieser Liste schon beschrieben. Zusätzlich zum Abgleich mit Möbeln und Textilien lässt du das Farbmuster bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen in deinem Raum auf dich wirken. Also einmal am Morgen beim kühlen Licht der aufgehenden Sonne. Einmal mittags oder nachmittags, wenn die Sonne hoch am Himmel steht und ein warmes Licht spendet. Und natürlich auch am Abend, wenn du in deinen Räumen das Licht eingeschaltet hast.
5. Du hast dich bequatschen lassen und für die Raumgestaltung mit Farbe einen modischen Trendfarbton gekauft
Im Prinzip natürlich kein grober Fehler – deshalb steht er auf meiner Übersicht auch an letzter Stelle. Aber möglicherweise eine Auswahl, die du recht schnell bereust. Denn nur weil's gerade alle machen, musst du dem Trend ja nicht auch noch folgen, oder?
Das bedeutet im Umkehrschluss nämlich auch, dass es bei dir haargenau so aussieht, wie bei allen anderen vermeintlichen Trendsettern.
Gähn.
Außerdem passt eine gerade angesagte Farbe nicht zwangsläufig zu dir und deinen Wohnräumen. Überlege dir also genau, ob du das Risiko eingehen möchtest, in wenigen Monaten erneut zu streichen…
Wenn der trendige Ton aber alle auf dieser Liste genannten Kriterien erfüllt – kauf ihn!
Vielleicht begeistert er dich nämlich auch langfristig so sehr, dass er an deiner Wand zum Evergreen wird.
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