Erzähl doch mal So haben wir das perfekte Einrichtungskonzept für unser Wohnzimmer entwickelt
Ihr wolltet euer Wohnzimmer renovieren und es in diesem Zuge auch neu einrichten. An welchem Punkt habt ihr gestanden?
Nachdem Du für unseren Eingangsbereich ein beeindruckend simples, aber dennoch wunderschönes Einrichtungskonzept erstellt hast, das wir alsbald in Eigenregie verwirklicht hatten, waren wir völlig beflügelt von der Verwandlung.
Wir hatten richtig Lust auf weitere schöne, gemütliche Zimmer bekommen. Potential zur Verschönerung unseres Zuhauses ist da, nur an Ideen und Struktur für Modernisierungsmaßnahmen mangelte es uns.
Diesmal wollten wir selbst ein Wohnzimmerkonzept erarbeiten, um für uns herauszufinden, was wir unter gemütlich verstehen.
Dafür haben wir uns Dein Wohnbuch „Glücklich wohnen? Lässt sich einrichten.“ zugelegt. Denn das ist ja keine Ansammlung von Bildern „was bei anderen Leuten schön aussieht, aber bei uns nicht reinpassen würde“, sondern eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für mutige, aber leicht konzeptlose, Do-it-yourself- (oder Ich-probier’s-mal-aus-) Heimwerker mit Anspruch an die eigene Kreativität.
Stimmt. Wie bist du vorgegangen?
Gleich zu Beginn des Buches machte mir die Gliederung klar, dass ein schönes Einrichtungskonzept nicht aus einem niedergeschriebenen Ideen-Potpourri mit ein paar pfiffigen Eye-Catchern entstehen kann. Auch wird man sich im Raum nicht wohler fühlen, wenn man nur die Wände in einer neuen Farbe streicht.
Das neue Raumkonzept bedarf der Vorstellungskraft, es muss strukturiert, entlang eines individuellen „roten“ Fadens, von Anfang bis zum Ende, als Kopfkino entstehen – und dabei sollte kein Aspekt der Raumgestaltung außer Acht gelassen werden.
Deswegen berücksichtigt Dein Wohnbuch ja auch alle Elemente der Gestaltung in neun aufeinander aufbauenden Kapiteln.
Erklär meinen Lesern deine Strategie doch bitte mal etwas genauer…
Ich habe angefangen, die Fragestellungen des Wohnbuchs nacheinander zu bearbeiten.
Dabei habe ich die gewonnenen Erkenntnisse und eigene Ideen und Fragen notiert – als eine Art Dokumentation meines Einrichtungskonzepts.
Das erste Kapitel des Wohnbuchs, Analyse des Raums, implizierte: „Betrachte den Raum mit anderen Augen!“.
Das tat ich – zum ersten Mal außerhalb des Alltagstrotts. Ja, auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, den Raum in seine Bestandteile zu zerlegen.
Es war alles da, was man brauchte: Fußboden, farbige Wände, Möbel, Lampen, aber es passte irgendwie nicht zueinander…
Und es stimmt: Erst wenn man, wie im Puzzle, alle Teilchen auseinanderdividiert und verinnerlicht hat, kann man alles neu (und viel schöner) zusammensetzen!
Das hätte ich nicht besser formulieren können. Wie ging es weiter?
Meine Schlussfolgerung war dann allerdings: Alles muss raus, es soll alles neu gemacht werden und dabei aus einem Guss sein, um stimmig zu werden. Sprich, „Großbaustelle“ im Wohnzimmer war angesagt: Fenster, Wände, Möbel, Heizkörper müssten neu definiert werden, das Einzige, was bleiben sollte, war der Boden…
Das zweite Kapitel, Funktion des Raumes, war schnell abgehakt: Wohnzimmer bleibt Wohnzimmer, ohne Arbeits- und Essbereiche. Ich will im Wohnzimmer sonntags ausruhen oder lesen, abends aufm Sofa Filme schauen; ah, und Stauraum wäre nicht unwichtig. Dazu sollte das Ganze staubsaugerfreundlich sein.
Damit war ich schon beim dritten Thema: eigener Stil. Hatte ich je einen?
Wenn nicht, müsste ich mir jetzt (mit Anfang 40) endlich mal einen zulegen… Schwierig, vor allem, wenn man weiß, was einem nicht gefällt, aber nicht 100%ig den Lieblingsstil nennen kann. Mir gefällt der Begriff „moderner Landhausstil“ ausgesprochen gut, aber wie mein Wohnstil genau heißt, ist für mich eigentlich Nebensache.
Wichtig war, dass in meinem Kopf langsam eine Vorstellung von Möbeln und Farben entstand – unter anderem nach Durchsicht unzähliger Fotos im Internet, welche mein Wohlbefinden im neuen Wohnzimmer konkretisierten. Man könnte die Stile ja auch ein bisschen kombinieren, oder?!
Auf jeden Fall. Das Einzige, was in der Inneneinrichtung aus meiner Sicht unabdingbar ist, ist ein roter Faden.
Vierter Schritt: Materialien.
Das war etwas einfacher, die Fragen konnte ich recht schnell beantworten. Weich & gemütlich sollte es werden, aber dennoch pflegeleicht und robust.
Nun zum fünften Punkt: Farben.
Dein Wohnbuch liefert eine Fülle an Informationen zu den Farbklängen (für mich relatives Neuland), aber leider ist genau das meine persönliche Schwachstelle: Welche Farben nehme ich denn?! Es sind ja mehr als nur Weiß notwendig… Fragezeichen im Kopf – Hauptsache: hell!
Dafür habe ich die Idee der Farb-Collagen entwickelt. Sie erfordern etwas Zeitaufwand, sind allerdings super hilfreich.
Kapitel sechs, Licht, ist ebenfalls sehr lehrreich und eindeutig, aber das war aufgrund der quadratischen Raumproportionen unseres Wohnzimmers recht einfach. Auf jeden Fall wird es zukünftig mehr als nur eine zentrale Deckenlampe geben! Was – suche ich später.
Auch mit dem siebten Abschnitt, Fensterverkleidung, war ich schnell fertig, da Gardinen meine erste Wahl sind.
Das Thema des achten Kapitels, Dekoration, gehe ich – in der Planung – nicht detailliert an, da all die Staubfänger aus den Regalen verschwinden.
Ins neue Wohnzimmer kommen dann sehr wenige schöne, passende Deko-Elemente und das erst, wenn die Hauptmöbel stehen.
Und das Sammelsurium an diversen farbenfrohen Teilen, die man von irgendwoher hatte, landet in Kartons, um in ein paar Jahren herausgeholt und … zu werden.
Ein guter Plan. Die Dekoration kommt ganz zum Schluss und ist sozusagen das Sahnehäubchen.
Nun kommt die Quintessenz des Ganzen: logische, präzise Zusammenstellung des Herausgearbeiteten und Notierten. Wie soll das Gesamtwerk aussehen?
Nach dem ersten Kapitel wusste ich, was neu gemacht werden sollte.
Also machte ich mir eine Art To-do-Liste pro Raumbereich: Wände, Fenster, Möbel etc. Mit Hilfe der Notizen begab ich mich auf die gezielte Suche nach passenden Möbel- & Deko-Stücken im Internet.
Dabei schaute ich mir zuerst Fotos und dann Herstellerangaben zu Maßen und Farben an, und schließlich druckte ich die Farbfotos der Teile aus, die meinen Arrangement-Vorstellungen entsprachen.
Wow. Da hast du richtig Zeit und Mühe investiert. Aber es hat sich gelohnt, oder?
All die visualisierten Elemente habe ich auf ein Styroporbrett gepinnt, um das Ensemble aus der Entfernung zu betrachten. Parallel fertigte ich den Grundriss des Wohnzimmers im Maßstab 1:10 an und schnitt die Möbel zweidimensional (nach Stellfläche) aus, um zu sehen, ob sie platztechnisch reinpassen – und wo sie hingestellt werden sollen.
Hier kam es schon zu den ersten Verschiebungen aufgrund des Platzmangels – so viel zu Vorstellungskraft und Realität…
Aber das neue Konzept war geboren und musste nur noch wachsen respektive verfeinert werden!
Jedoch muss ich gestehen, dass ich nach langem Nachdenken ob der Stimmigkeit des Moodboards – und vor allem wegen der Farbgebung des Gesamtensembles – Dich doch um Rat bitten musste.
Du warst zeitnah zur Stelle und hast nicht nur das Farbkonzept finalisiert, die Möbelplatzierung perfektioniert, sondern uns noch ein paar individuelle Tipps gegeben, die nicht im Wohnbuch standen und mit denen das Wohnzimmer zum richtigen Highlight geworden ist.
Dann habt ihr euch an den Einkauf und die Umsetzung gemacht. Wie lief das?
Da unser Moodboard und die To-do-Liste nun feststanden, haben wir die Möbelteile anhand der Herstellerangaben und Preislisten konfiguriert und sind dann mit der zentimetergenauen Anschaffungsliste (samt Moodboard & Papierausschnitten) zum Möbelhaus gefahren. Der Berater war äußerst überrascht ob unserer detaillierten Vorplanung, denn wir haben ihm sehr viel Arbeit und Beratungszeit gespart!
Er meinte, Kunden, die genau wissen, was sie wollen, sind viel glücklicher und zufriedener, wenn die Möbel zu Hause stehen, als die unentschlossenen Käufer.
Nach einer halben Stunde Probesitzen und Anfassen der Teile in der Ausstellung war unser Möbelkonzept final. Und wegen unserer guten Vorarbeit war der Verkäufer gerne bereit, uns preislich entgegenzukommen!
Die Bestellung konnte umgehend ausgelöst werden, denn unser Anschaffungsplan war ja schon mit den Artikelnummern des Herstellers versehen.
Und wir müssen uns jetzt wirklich beeilen, das Zimmer vor Eintreffen der Möbel umzupinseln!
Wenn du ein Fazit ziehen solltest – wie würde es lauten?
Dein Wohnbuch hat uns zu einem Einrichtungskonzept geführt, welches wir im Alleingang nicht hätten aufstellen können. Denn das Arbeitsbuch hat uns als Leser zur aktiven Mitarbeit angeleitet, indem Du uns zu allen Einrichtungsbausteinen quasi an die Hand genommen hast: mit Erklärungen zum Wirkungsgrad des Einen oder Anderen.
Die neun Kapitel des Buches entsprechen diesen Bausteinen, so dass wir zum Schluss das fertige Konzept aus eigener Feder hatten, wie wir den Raum haben möchten.
Beim Lesen des Wohnbuchs haben wir sozusagen ein Häuschen aufgebaut, vom Fundament bis zum Schornstein, und kennen jetzt jeden Stein dieses Konstrukts persönlich, weil wir an jeder Stelle, an jedem Übergang überlegt haben, ob wir es so oder so mögen, ob es passt oder nicht, und haben uns dabei für das Eine oder das Andere entschieden.
Am Ende wussten wir dann, ob das Ganze stimmig ist und ob uns das eigene Einrichtungskonzept gefällt oder nicht!
Und jetzt? Seid ihr schon am Pläne schmieden für weitere Räume?
Ja. Wir können uns jetzt stolz auf die Schulter klopfen und sagen, dass auch wir die eigenen vier Wände stimmig und harmonisch einrichten können – und wir freuen uns schon riesig auf das neue Ambiente unseres Wohnzimmers!
Nächstes Jahr ist die Küche dran, dann müssen die neun Kapitel des „Mitmachbuches“ wieder minutiös durchgearbeitet werden.
Mit Vorfreude auf das tolle Ergebnis!
Diana hat im Frühling 2019 mein Wohnbuch „Glücklich wohnen? Lässt sich einrichten.“ gekauft und im Anschluss daran Schritt für Schritt ihr neues Wohnzimmer geplant.
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